Im ursprünglichen Sinne sind Tatami Reisstrohmatten, welche schon früh seit der Heian-Periode (794 - 1191) als Fußmatten in japanischen Wohnhäusern verwendet wurden.

Tatami setzen sich aus zwei Bestandteilen zusammen, dem Kern (Toko) und der Oberfläche (Omote). Sie bestehen im Inneren aus einem fest gebundenen Reisstrohkern. Die Omote hingegen sind Igusa-Gras-Matten, welche durch seitlich angenähte Baumwollbänder (Fuchi) fixiert sind.

Für die traditionellen Schnittests, welche zur Demonstration von Tauglichkeit und Schärfe der Japanischen Samurai-Schwerter herangezogen wurden, finden lediglich die Omote Verwendung. Während neue Tatami noch eine relativ grüne Oberfläche besitzen, gehen die Farbtöne im Zuge des natürlichen Alterungsprozesses der Matten in einen gelb-bräunlichen Zustand über. Dieser natürliche Alterungsprozess erfährt in Japan eine positive Bedeutung, zeugt er doch von der Geschichte und dem Leben der Tatami.

Wenn sich die Halmspitzen vom Igusa braun färben, beginnt die Erntezeit der Gräser. Der Anbau ist dem des Reis' sehr ähnlich und unterscheidet sich nur durch die Zeit der Ausbringung der Jungpflanzen. Nach der Ernte werden die Halme in eine Lehm-Wasser-Lösung getaucht und zwei Tage an der Sonne getrocknet. Dies gewährleistet eine bessere Haltbarkeit. Anschließend werden die Omote werden auf Webstühlen hergestellt.

Damals wie heute erfreuen sich Tatami nicht nur in Japan größter Beliebtheit. Neben ihrer natürlichen Bestandteile ist es vor allem die einzigartige Optik dieser Matten, welche sich zunehmend auch in Europa und Amerika einer wachsenden Fangemeinde gegenüber sieht.

Darüberhinaus werden Tatami Omote auch als Verbrauchsmaterial in den bereits erwähnten Schnittests verwendet. Kein anderes Material bietet derartige Vorteile, wie die Eigenschaften dieser Igusa-Matten, welche bei richtiger Anwendung eine Beschädigung dieser wertvollen Schwerter ausschließen.